Schüler suchen Ort der Stille

Beten

in der Schule

Andacht im Alltag für alle Gläubigen

Gedanken eines Schülers der Jahrgangstufe 7


Ich beschäftige mich zurzeit immer mehr mit meiner Religion und ich denke, andere Schülerinnen und Schüler aus unserer Schule auch. Das Thema Religionen ist ein sehr großes Thema für viele, nicht nur für Muslime, sondern auch Christen.

Für einige ist es auch wichtig, die Religion im Alltag zu praktizieren. Das kann man natürlich, indem man anderen Gutes tut, aber auch das Gebet gehört für viele dazu.

Im Islam z.B. sollte man 5mal am Tag beten, am besten zu bestimmten Zeiten. Zwei von diesen Gebetszeiten fallen zeitlich in die Schulzeit. Man kann die Gebete natürlich auch später zu Hause nachholen, aber besser wäre es, auch in der Schule dafür Raum zu finden.

So sind einige Schülerinnen und Schüler auf die Idee gekommen, in der Schule einen Gebetsraum einzurichten. Den könnte man schön gestalten und einen Gebetsteppich dort hinlegen, vielleicht auch ein Kreuz, einen Chanukkaleuchter oder andere religiöse Symbole. Es sollen nämlich Angehörige aller Weltreligionen sich dort angenommen fühlen. Dort können dann alle Religionsangehörigen in der Mittagspause oder auch nach der Schule ihr Gebet verrichten.

So ein Gebetsraum schadet niemandem und hilft denen, die das Bedürfnis haben zu beten. Zurzeit ist es noch sehr schwer, ein ruhiges Plätzchen zu finden, z.B. musste ich heute in der Pause auf meiner eigenen Jacke beten, das war nicht so schön. Ich denke, die meisten wären für ein Gebetsraum. Und für eine Schule, die offen ist für viele Kulturen, wäre es ein gutes Zeichen.

Ich hatte auch ein Gespräch mit Frau Doktor Langenbeck-Schwich.  Sie erzählte, dass das G-Gebäude nächstes Jahr komplett renoviert wird. Dadurch würde es wahrscheinlich leider keinen Platz für einen Gebetsraum geben. Momentan könnte man aber eine Lehrkraft fragen, ob sie eben für ungefähr 5min einen Raum fürs Beten aufschließen könnten.

Bis zum Sommer könnte man eine Testphase abwarten, um zu sehen, wie ein solches Angebot angenommen wird und ob es auch nicht missbraucht wird von Leuten, denen es gar nicht um‘s Beten geht.



Auch Lehrkräfte und Schülervertreterinnen und -vertreter sollten sich zunächst eine eigene Meinung bilden und das auch in ihrem Unterricht und in der SV thematisieren. Ich denke, dass dann auch einige Schüler, sich mehr mit ihrer Religion beschäftigen würden.

Ich hoffe, dass dieser Wunsch angenommen wird. Ich habe zurzeit acht Schülerinnen und Schüler befragt. Jeder von denen wäre für einen Gebetsraum an unserer Schule. Einige von ihnen berichteten mir auch, dass sie mit einem Gebetsraum ihrer Glaubensrichtung näherkommen würden. Alle Religionen wären im Gebetsraum willkommen, egal ob Muslim oder Muslima, Christin oder Christ, Angehörige des jüdischen oder jesidischen Glaubens, des Buddhismus oder andere.


Gebetet werden könnte in allen Pausen, immer wenn sich eine Aufsicht findet und ein geeigneter Raum.



 

Euer Efe

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